Artikel 19 HinSch-RL – Verbot von Repressalien

Die Mitgliedstaaten ergreifen die erforderlichen Maßnahmen, um jede Form von Repressalien gegen die in Artikel 4 genannten Personen, einschließlich der Androhung von Repressalien und des Versuchs von Repressalien, zu untersagen; dies schließt insbesondere folgende Repressalien ein:

a)Suspendierung, Kündigung oder vergleichbare Maßnahmen;
b)Herabstufung oder Versagung einer Beförderung;
c)Aufgabenverlagerung, Änderung des Arbeitsortes, Gehaltsminderung, Änderung der Arbeitszeit;
d)Versagung der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen;
e)negative Leistungsbeurteilung oder Ausstellung eines schlechten Arbeitszeugnisses;
f)Disziplinarmaßnahme, Rüge oder sonstige Sanktion einschließlich finanzieller Sanktionen;
g)Nötigung, Einschüchterung, Mobbing oder Ausgrenzung;
h)Diskriminierung, benachteiligende oder ungleiche Behandlung;
i)Nichtumwandlung eines befristeten Arbeitsvertrags in einen unbefristeten Arbeitsvertrag in Fällen, in denen der Arbeitnehmer zu Recht erwarten durfte, einen unbefristeten Arbeitsvertrag angeboten zu bekommen;
j)Nichtverlängerung oder vorzeitige Beendigung eines befristeten Arbeitsvertrags;
k)Schädigung (einschließlich Rufschädigung), insbesondere in den sozialen Medien, oder Herbeiführung finanzieller Verluste (einschließlich Auftrags- oder Einnahmeverluste);
l)Erfassung des Hinweisgebers auf einer „schwarzen Liste“ auf Basis einer informellen oder formellen sektor- oder branchenspezifischen Vereinbarung mit der Folge, dass der Hinweisgeber sektor- oder branchenweit keine Beschäftigung mehr findet;
m)vorzeitige Kündigung oder Aufhebung eines Vertrags über Waren oder Dienstleistungen;
n)Entzug einer Lizenz oder einer Genehmigung;
o)psychiatrische oder ärztliche Überweisungen.